blog-weihnachtsbriefe-2

Weihnachten ist nah... Weihnachtsbriefe Teil 2

… und wir möchten Ihnen in diesen Wochen etwas schenken. Nichts, was man bestellen, testen oder kaufen könnte, sondern ein paar Gedanken über das Schenken. Wir wünschen Ihnen einen zauberhaften, liebevollen Advent!

Hallo Miro,
da staunst Du, was? Ein handgeschriebener Brief vom Benno! Ich gebe zu, ich bin ein bisschen aus der Übung, hoffe aber, dass Du meine Sauklaue entziffern kannst. Mein Bruder brachte mich auf die Idee, jemandem zu schreiben, dem ich ein „unbezahlbares Geschenk“ verdanke. Irgendwie nett, der Gedanke, gerade in der Vorweihnachtszeit.
Der Abend im Advent, an dem wir Freunde wurden, war durchaus ein Geschenk in meinem Leben. Wahrscheinlich sollte es so sein, dass mein Rechner komplett abstürzte, damit ich den Spitzen-IT-ler unserer Firma besser kennenlernen durfte, dem ich bisher nur auf dem Flur oder in der Kantine begegnet war. Als ich bei Dir anrief, war ja eigentlich schon lange Feierabend, aber Du kamst sofort rüber in mein Büro. Das war schon mal ein Punkt für Dich. Und als ich Dich empfing, aufgeregt auf meinen Rechner zeigend, mit den Worten „Ich hoffe, Sie kennen sich mit ernsten Problemen aus!“, kam Deine Antwort. Typisch für Dich, kurz und bündig, mit Deinem unverkennbaren polnischen Akzent: „Das ist kein Problem. Das ist eine Situation. Für Situationen gibt es Lösungen.“ Ich war verblüfft und sprachlos. Es dauerte nicht lange, bis Du den Rechner wieder zum Laufen gebracht hattest. Und dann sagtest Du: „Situation gelöst! Wissen Sie, echte Probleme haben die meisten zum Glück nur ganz selten. Bei echten Problemen hilft nur noch Beten.“ Ich lud Dich danach noch auf ein Bier ein und bin sehr froh, dass wir Freunde geworden sind. Seitdem hatte ich keine Probleme mehr, nur noch Situationen…

Frohes Fest für Dich und Deine Familie,
Benno

Liebste Milena,
ich bin gerade ein wenig inspiriert und gerührt und dachte, ich schreibe meiner großen Tochter mal einen Brief. Es gibt unendlich wertvolle Geschenke im Leben, die nicht mit Geld aufzuwiegen sind, das hat mir gerade ein Freund klar gemacht. Ich kann mich gut daran erinnern, wie Du mich beschenkt hast, als Du noch klein warst. Damit meine ich nicht nur Deine süßen Bilder und Basteleien, sondern einen ganz besonderen Moment, die mir eben wieder in den Sinn kam.
Kurz vor Weihnachten kam ich wie immer spät nachts aus dem Büro nach Hause und Du schliefst noch nicht. Ich setzte mich an Dein Bettchen und fragte Dich nach Deinen Weihnachtswünschen. Du sagtest „Ach Papa, der Weihnachtsmann braucht in diesem Jahr eigentlich nicht zu kommen. Ich wünsch‘ mir nur mal einen ganzen Abend mit Dir und meinem Lieblingslied.“ Dein Lieblingslied? Ich wusste ja nicht mal, welches das war. Ich war ja leider nie da, um Dich in Bett zu bringen.
An Heiligabend (der Weihnachtsmann ist natürlich trotzdem da gewesen) fing unsere Tradition an: da habe ich Dir so lange vorgesungen, bis Du eingeschlafen warst: „Weißt Du wieviel Sternlein stehen…“ In diesem Moment begriff ich, wieviel schöner und wichtiger es war, pünktlich zuhause zu sein, um dich ins Bett bringen zu können, als bis in die Nacht zu arbeiten. Die vielen Abende, an denen ich auch in den Jahren danach bei Dir saß und Dir singend beim Einschlafen zusah, gehören bis heute zu den schönsten Geschenken in meinem Leben. Sie haben mir die Kraft gegeben, alles zu meistern! Diese Kraft kann man nirgends kaufen.

Ich wünsche Dir frohe Weihnachten, liebste Tochter.
Dein Papa

Lieber Robert,
ich hoffe, es geht Ihnen gut. Ich wollte Ihnen einen schönen Advent wünschen und mich noch einmal für Ihre Freundlichkeit im letzten Dezember bedanken. Sie haben mir und meinem Freund mit Ihrer Großzügigkeit und Gastfreundschaft ein wahres Weihnachtsgeschenk bereitet, das ist mir heute noch einmal deutlich geworden, als mein Vater mir etwas über das Schenken schrieb.
Wenn wir gewusst hätten, dass an diesem Abend so viel Schnee fallen würde, hätten wir sicherlich nicht versucht, so spät noch nach Hause zu trampen. Als der letzte Fahrer uns nach Mitternacht rausließ, erkannten wir erst, wie eingeschneit die Gegend schon war. Und kein anderes Haus weit und breit. Ihr Wintergarten schien uns in dem Moment die allerletzte Zuflucht zu sein.
Noch einmal Danke, dass Sie die Alarmanlage wieder ausgestellt und uns angehört haben. Danke, dass Sie unsere Naivität großmütig übersehen und uns zu sich eingeladen haben. Der Abend in Ihrer Küche mit Ihrem hausgemachten Glühwein und den tollen Plätzchen von Ihrer Frau wird uns immer in Erinnerung bleiben, genau wie Ihre Worte: „Nächstes Mal klingelt Ihr bitte!“
Ich hoffe, auch Sie fühlen sich vom Leben beschenkt - so wie wir damals.

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Frau gesegnete Weihnachten!
Ihre Milena

Schauen Sie bald wieder vorbei, in der nächsten Woche veröffentlichen wir Teil 3 unserer Weihnachtsbrief-Reihe. Wir freuen uns auf Sie!

Teilen: